Diakoniedirektorin besuchte Projektpartner an der Grenze zur Ukraine

Wien/Siret (epdÖ) – Hilfe für Menschen, die aus der Ukraine flüchten, wird weiterhin dringend gebraucht. Das unterstreichen der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka und Diakoniedirektorin Maria Katharina Moser in einem gemeinsamen Schreiben an die evangelischen Pfarrgemeinden. „Die Menschen in der Ukraine und die vielen Familien, Frauen und Kinder auf der Flucht in Europa und auch hier in Österreich brauchen unser Gebet und unsere Hilfe“, schreiben Chalupka und Moser. Gleichzeitig danken der Bischof und die Diakoniedirektorin „für die vielen Friedensgebete und Fürbitten in den Gottesdiensten und für die vielen Kollekten, die für die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe gesammelt wurden“. Mit Ende März wurden schon in 103 Pfarrgemeinden in Summe 54.596,42 Euro für die Ukraine-Nothilfe der Diakonie zur Verfügung gestellt.

„Die Hilfe kommt an – und wird weiterhin dringend gebraucht“, sagt Diakoniedirektorin Moser, die kürzlich den Projektpartner „Aidrom“ in Rumänien an der Grenze zur Ukraine besucht hat. Die ökumenische Hilfsorganisation Aidrom die 1991 vom ökumenischen Rat der Kirchen gegründet wurde, ist lokal eng vernetzt ist und kooperiert intensiv mit Pfarrgemeinden und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Aktuell ist Aidrom an den Grenzübergängen zur Ukraine sowie in Not- und Transitunterkünften präsent. „Aidrom und die Pfarrgemeinden waren die ersten, die z.B. am großen Grenzübergang zwischen der Ukraine und Rumänien in Siret geholfen haben“, erzählt Moser. Mittlerweile seien Behörden, Polizei, Feuerwehr ebenso präsent wie internationale Hilfsorganisationen oder verschiedene Kirchen und Religionsgemeinschaften. Anders jedoch an kleinen Grenzübergängen, „hier stehen nur das Willkommenszelt von Aidrom und Freiwillige der Pfarrgemeinde, 24 Stunden nonstop, Ortspfarrer inklusive“. Jeder und jede Einzelne, der*die über die Grenze komme, brauche Unterstützung, „unsere Partner helfen auch im hintersten Winkel, sie sind da und bleiben auch abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit und der Kameras“.

Die Flucht sei gefährlicher geworden, ärmere Menschen hätten es zudem schwerer, die Flucht zu organisieren. Auch wenn derzeit weniger Menschen über die Grenze nach Rumänien kommen, brauche es weiterhin Hilfe. Aidrom rechnet mit einer weiteren Welle von Grenzübertritten und einem höheren Hilfsbedarf. Denn jene Menschen, die noch flüchten werden, hätten weniger Resourcen und seien oft auch gezeichnet von den Folgen des Krieges. „Es kommen mehr Verletzte, auch mehr alte Menschen und Menschen mit gesundheitlichen Problemen und Behinderungen“, berichten die Projektpartner.

Gleichzeitig stehe die Arbeit von Aidrom an einem Wendepunkt: Lebensmittel, Hygieneprodukte oder Decken reichten nicht mehr. Die Menschen auf der Flucht müssen Entscheidungen über ihre Zukunft treffen, benötigen Beratung zur Perspektivenabklärung, ebenso wie Rechtsberatung, psychosoziale Unterstützung oder Hilfe bei der Integration und längerfristige Unterkünfte. Vor allem aber, so Moser, brauche es einen „langen Atem“.

Spenden für die Diakonie Katastrophenhilfe:

IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333

BIC: GIBAATWWXXX

Spendenkennwort: Flüchtlings-Nothilfe

www.diakonie.at

 

quelle: evang.at        Beitragsfoto: Diakonie/Plank